HSG Trio überrascht bei nationaler Meisterschaft
Was für ein herausragendes Wochenende für die drei Leichtathleten der HSG Uni Greifswald im bayrischen Markt Schwaben! Ohne große Ambitionen angereist, traten sie mit beeindruckenden Leistungen die Heimreise an.
Seine ersten Deutschen Meisterschaften absolvierte der 14-jährige Frieder Scheuschner im Blockwettkampf Sprint / Sprung. Dieser Wettkampf war von einer hohen Spannung und einer sehr mentalen Anstrengung für den jungen Athleten geprägt. Gleich in der ersten Disziplin, den 80m Hürden, konnte Frieder mit sehr guten 11,84s beeindrucken und platzierte sich damit auf dem 7. Platz. In der nächsten Disziplin, dem Hochsprung, zeigte der junge Athlet Nerven. Erst im dritten Versuch konnte er die 1,64m überspringen und blieb damit in der Konkurrenz. Die 1,68m und die 1,72m übersprang Frieder gleich im ersten Versuch. Mit dieser herausragenden Höhe schob sich der 14-jährige auf den 3. Platz vor. Diese Platzierung wollte der junge Athlet auch nach dem 100m Sprint noch behalten. Frieder absolvierte den 100m Lauf seines Lebens und pulverisierte seine alte Bestmarke förmlich. Mit überragenden 11,71s stellte er den Greifswalder Rekord von Marek Sefranek ein. Nun hieß es im Weitsprung diese tolle Ausgangsposition zu nutzen. Eigentlich gehört der Weitsprung zu den Paradedisziplinen des 14-jährigen. Doch nun fing er an zu realisieren, dass er eine unerwartete Medaillenchance bekommt und verkrampfte zusehends. Nichts passte mehr. So landete er bei "nur" 5,55m und verlor dadurch wertvolle Punkte und fiel auf den vierten Platz zurück. Vor dem abschließenden Speerwurf betrug der Rückstand auf Platz drei 4 Punkte, umgerechnet einen halben Meter. Durch einen beeindruckenden Wurf auf 39,30m schien die Medaille greifbar. Bis zum abschließenden Wurf von Frieder hatte sich an der Situation nichts geändert, da sein unmittelbarer Konkurrent bis dahin nur 38,00m geworfen hatte. Nun mussten Frieder, Trainer und Eltern abwarten ob die Konkurrenz kontern konnte. Zum Bedauern aller warf Nico Kühnel aus Johannesberg den Speer im letzten Wurf auf unglaubliche 41,63m und entriss dem 14-jährigen Greifswalder die Bronzemedaille. Auch wenn bei allen die Enttäuschung im ersten Moment riesig war konnte man sich bei der Siegerehrung schon wieder über das herausragende Ergebnis freuen. Mit insgesamt 2.888 Punkten stellte Frieder einen neuen Hausrekord auf.
Für eine Sensation aus Sicht der HSG sorgte die 15-jährige Vanessa Hammerschmidt. Da sie erst im letzten Moment die Qualifikationszeit über die 800m erfüllte reiste die bis dahin amtierende deutsche Meisterin keinesfalls als Favoritin nach Bayern. Doch was dann folgte war ein unglaublicher Wettkampf. Über die 80m Hürden steigerte sich Vanessa auf den neuen persönlichen Rekord von 11,50s und sprintete damit die schnellste Zeit aller weiblichen Teilnehmerinnen! und führte damit die Konkurrenz an. Stark präsentierte sich die 15-jährige auch im Ballwurf. Mit 48,50m verbesserte sie ihre eigene Bestmarke um 2 Meter, warf die Tagesbestweite in dieser Konkurrenz und baute damit ihre Führung aus. Ziel war es soviel Punkte wie möglich herauszuholen, um im abschließenden 2000m Lauf nicht alles riskieren zu müssen. Ebenfalls in prächtiger Form präsentierte sich Vanessa über die 100m. Mit 12,49s lief sie die schnellste Zeit aller Teilnehmerinnen im Block Lauf. Mit 5,03m im Weitsprung wuchs ihr Vorsprung vor dem abschließenden 2000m-Lauf auf Platz zwei auf 54 Punkte (umgerechnet 15 Sekunden) und auf 104 Punkte (50 Sekunden) auf Platz drei an. Der finale Lauf gestaltete sich ganz nach dem Geschmack von Vanessa. Keine ihrer Konkurrentinnen drückte wirklich aufs Tempo und so blieb das Feld über drei Runden lang sehr dicht beieinander. Vanessa zeigte auf den letzten zwei Runden ein sehr kluges Rennen und ließ ihre Konkurrentinnen nicht wirklich wegziehen. Und so war schon beim überlaufen der Ziellinie klar: Vanessa konnte ihren Titel verteidigen und ist nun erneut deutsche Meisterin im Block Lauf. Mit überragenden 2.814 Punkten stellte die 15-jährige einen neuen Landesrekord auf.
Die anschließende Siegerehrung war sehr emotional und so flossen bei Athletin, Trainern und Eltern ein paar Tränchen der Freude.
Das herausragende Ergebnis für die HSG konnte Sally Sindermann im Block Sprint / Sprung mit Platz 27 abrunden. Für die 15-jährige war schon allein die Qualifikation ein riesiger Erfolg. Besonders beeindruckend war die Zeit über die 80m Hürden. Mit sehr guten 12,66s lief Sally eine der besten Zeiten des am stärksten besetzten Blockes. Insgesamt 43 Teilnehmerinnen stellten sich dieser Konkurrenz. Ebenso erwähnenswert sind die 13,20s über die 100m und die 31,50m im Speerwurf. Leider verlor auch Sally im Weitsprung ein paar Punkte, da sie in keinem der drei Versuche das Brett getroffen hatte. So ist Sally ein wenig traurig über die im Protokoll stehenden 4,34m. Im Hochsprung schöpfte Sally mit übersprungenen 1,44m ihr derzeitiges Vermögen aus. Mit insgesamt 2.552 Punkten konnte die 15-jährige noch einmal die Qualifikationspunktzahl übertreffen.
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