Historie
Unsere Abteilung ist so alt wie unser Verein selbst, denn die Leichtathletik gehörte am 4. Mai 1949, also vor 60 Jahren, zu den Gründungssportarten.
Aber schon vorher gab es leichtathletische Wettkämpfe in Greifswald und besonders an der Universität. Spätere Olympiasieger studierten an der Uni und trainierten hier in unserem Volksstadion bereits in den zwanziger und dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts, wie z.B. Gerhard Stöck (7,31m weit, 67,80m Speer), Helmut Körnig (10,5 Sek. über 100m; 21,5 Sek. über 200m) und Manfred Bues, 1939 Europameister über 4x400m gemeinsam mit dem legendären Rudolf Harbig.
Zu den "Athleten der ersten Stunde" nach dem Krieg gehörten z.B. der Mittelstreckler Horst Gehrke und der Hochspringer Heinz Hartwich, der mit 1,85m bereits 1952 DDR-Vizemeister wurde. In den Jahren 1954/55 wurde die Greifswalder HSG DDR-Stützpunkt der Sportvereinigung "Wissenschaft". Unter dem Trainer Dr. Manfred Bues wurden spätere erfolgreiche Olympiateilnehmer herangebildet, wie z.B. Horst Mann (1956 Melbourne, 47,5 Sek. über 400m) und Manfred Hinze (1960 in Rom und 1964 in Tokio im Weit- und Dreisprung), später auch Hans-Ulrich Schulz (5. 1964 mit der deutschen 4x400m).
Nach schwierigen Übergangsjahren (nach der Sportclub-Gründung z.B. in Rostock) gab es 1959 einen Neuanfang. Die "Greifswalder Grünhemden" waren wieder gefürchtet, besonders im Rahmen der sogenannten "Kleinen DDR-Meisterschaften" (ab 1973 für Teilnehmer der Betriebssportgemeinschaften außerhalb der Sportclubs) sowie der DDR-Studenten-Meisterschaften.
Das heute 50jährige Akademische Sportfest fand seit 1959 jährlich mit beachtlicher internationaler Beteiligung statt und meist wurden durch die Leitung mehrere Auslandsreisen im Jahr (z.B. nach Szczecin, Gdansk, Brno, Bratislava, Vilnius, Plovdiv, Budapest, Lund) organisiert, die sich großer Beliebtheit erfreuten.
Zu den erfolgreichsten Athletinnen und Athleten der 70er Jahre gehörten der 10,4-Sprinter Ulrich Günther, die dreifache DDR-Studentenmeisterin im Sprint Heidi Heinrichs, die 14,3s-Hürdenläuferin Leonore Bredner-Klöckner, die 49,28-m-Speerwerferin Regina Ohm, der 52-m-Diskuswerfer Heino Gabriel, die 400m-Läuferin Heiderose Andrä (56,2s), der 1500m-Läufer Peter Blesse (3:53,6min) sowie der 14,8s-Hürdenläufer Harald Stegemann.
In den 80er Jahren setzte sich die erfolgreiche Entwicklung weiter fort. Herausragende Athletinnen und Athleten waren die 6,01-m-Weitspringerin Katharina Wandrack, der 800m-Läufer Andreas Wagner (1:50,18 Min.), Marathonläufer Rainer Schröder (2:25,11 h), 7,21-m-Weitspringer Jörg Ludwig, 15,39-m-Dreispringer Frank Möller sowie 14,84-Sek.-Hürdenläufer Marcus Hohnke (alles noch heute bestehende Vereinsrekorde!).
Nach der "Wende" konnte die erfolgreiche Entwicklung in den 1990er Jahren weiter fortgesetzt werden, wobei zunächst besonders Anja Saß (mit 12,04 und 24,60 Sek. über die Sprintstrecken) und die Frauenstaffel (mit 48,41 Sek.) deutliche Akzente setzten.
Die Sektions- bzw. Abteilungsleiter der Greifswalder HSG-Leichtathletik 1949 bis heute:
1949-1950 | Heiner Schön | |
1950-1951 | „Benny“ Guttmann | |
1951-1953 | Dr. Adolf Drews | |
1953-1954 | Siegfried Schrut | |
1954-1955 | Horst Seifert | |
1955-1958 | Heiner Schön | |
1958-1959 | Horst Bölter | |
1959-1965 | Peter Hirtz | |
1965-1967 | Volker Braun | |
1967-1974 | Dr. Peter Hirtz | |
1974-1975 | Alfred Mindemann | |
1975-1976 | Ulrich Günther | |
1976-1977 | Lutz Traut | |
1977-1980 | Dr. Peter Hirtz | |
1980-1982 | Dr. Reiner Jung | |
1982-1986 | Dr. Ulf Borgwardt | |
1986-1990 | Dr. Manfred Bräuer | |
1990-1992 | Peer Kopelmann | |
1992-1997 | Dr. Bernhard Strege | |
1997-2012 | Dr. Peer Kopelmann | |
2012-2013 | Stefan Barthel | |
2014 | Thorsten Link | |
2014-2022 | Dr. Frank Hempel | |
2022- |
Ausführlicher in: Peter Hirtz, Ulf Borgwardt & Peer Kopelmann (2008). Zur Geschichte der Leichtathletik an der Greifswalder Universität - 50 Jahre Akademische Sportfeste. Greifswald: EWN-GmbH (194 S.).